Angemeldete Personen können mittels Handy-App die Fahrzeuge ausfindig machen, mieten, losfahren und dann am Zielort stehenlassen. Das ist grundsätzlich eine unkomplizierte Mobilitätsalternative, wenn die nächste Bus- oder Bahnstation weit ist oder man seinen ÖPNV-Anschluss verpasst hat.
Die Schattenseite sind achtlos abgestellte oder hingeworfene Leih-E-Scooter, die Geh- und Radwege blockieren und insbesondere für Menschen mit Sehbehinderungen, Rollatoren, Kinderwagen, Fahrrädern etc. ein Hindernis oder sogar eine Gefahr sind. Vor allem in der Dunkelheit, sind sie auch für Sehende schlecht zu erkennen. Noch sind Leih-E-Scooter ein relativ neues Phänomen in der Gemeinde Isernhagen. Beispiele aus anderen Städten zeigen aber, dass die Flotten und Anbieter oft in kürzester Zeit rasant wachsen – und die Probleme auch.
Die Gruppe „Grüne/Partei“ hat daher im Rat nun einen Antrag eingebracht, mit dem die Verwaltung aufgefordert wird, mit den bisher hier vertretenen Verleihfirmen Kontakt aufzunehmen und den Abschluss von Vereinbarungen zum Angebot insgesamt, Abstellzonen aber auch Tabuzonen zu prüfen. Andere Kommunen haben solche Vereinbarungen zum Teil schon und es gibt auch erste Gerichtsurteile, die deutlich machen, dass nicht jeder Wildwuchs akzeptiert werden muss. Angesichts der verbesserungsbedürftigen ÖPNV-Verbindungen sehen wir in dieser Form der Mikromobilität für Isernhagen durchaus eine Chance. Aber: sie sollte aktiv gestaltet werden, um Gefahren auf Geh- und Radwegen zu vermeiden.
Jessica Rothhardt, Gemeinderätin
P.S.: Hinweise zu gefährlich abgestellten Leih-E-Scootern nimmt die Gemeinde auch über die neue Meldoo-App entgegen