Renaturierung des Altwarmbüchener Moors: EU-Förderantrag benötigt Unterstützerschreiben – Isernhagen muss handeln

Die Regionsversammlung hat ein umfangreiches LIFE-Projekt zur Renaturierung der Moorgebiete Altwarmbüchener Moor, Trunnenmoor und Rehburger Moor am 18. Juni 2024 mit breiter Mehrheit zugestimmt. Alle in der Versammlung vertretenen Parteien – SPD, Grüne, CDU/FDP-Gruppe und weitere – unterstützten den Beschluss, nur die AfD stimmte dagegen. Diese parteiübergreifende Zustimmung zeigt die Dringlichkeit und Bedeutung des Projekts.

Zudem ist die Renaturierung der Moore gemäß EU-Recht zwingend erforderlich. Im Juni 2024 verabschiedete die EU die „Verordnung zur Wiederherstellung der Natur“, die alle Mitgliedstaaten verpflichtet, kurzfristig Maßnahmen zur Wiedervernässung von Mooren umzusetzen.

Die Region Hannover plant in enger Zusammenarbeit mit dem Land Niedersachsen ein umfangreiches LIFE-Projekt zur Renaturierung der Moorgebiete Altwarmbüchener Moor, Trunnenmoor und Rehburger Moor. Dieses Vorhaben ist Teil der umfassenden Strategie der Region Hannover zur natürlichen Klimaanpassung und zum Naturschutz, insbesondere im Bereich Moor-, Wald-, Boden- und Wasserstrategie.

Jens Palandt, Dezernent für Umwelt, Klima, Planung und Bauen sowie Erster Regionsrat der Region Hannover, unterstreicht die Notwendigkeit der EU-Förderung für die erfolgreiche Umsetzung des Projekts: „Ohne so eine Förderung ist die Umsetzung der Projektziele – nur mit Eigenmitteln der Region – nicht möglich.“ Es wird erwartet, dass das Projekt über einen Zeitraum von zehn Jahren bis zu 10 Millionen Euro an EU-Mitteln erhalten könnte, was 60% der gesamten Kosten ausmacht. Der Antrag für eine EU-Förderung muss bis spätestens 19. September 2024 bei der Europäischen Kommission eingereicht werden. Ein Teil des Antrags sind die Unterstützerschreiben der angrenzenden Gemeinden, also auch von der Gemeinde Isernhagen.

Am 18. September 2024 tagt der Planungs-, Bau- und Liegenschaftsausschuss (PBLA) zusammen mit dem Umwelt-, Klimaschutz- und Mobilitätsausschuss (UKMA) im Rathaus Altwarmbüchen, um über die Abgabe eines Unterstützerschreibens zu entscheiden. Die Sitzung um 18.30 Uhr im mittleren Saal des Rathauses Altwarmbüchen in der Bothfelder Straße 29.

Der erste Regionsrat der Region Hannover, Jens Palandt, sieht die Zeit drängen und ruft zu schnellem Handeln auf: „Wir stehen mit unserem Projekt in Konkurrenz zu vielen anderen Moor- und Klimaschutzprojekten im Land Niedersachsen. Wenn wir Zuwarten und gegebenenfalls erst im kommenden Jahr antreten, werden wir leer ausgehen.“

Dr. Annette Heuer, Co-Vorsitzende der Grünen in Isernhagen, betont die Bedeutung dieses Projekts: „Gesunde Moore werden zu CO2-Senken so wie sie das früher mal waren, damit sind sie ein wichtiger Baustein, damit diese Region klimaneutral werden kann.“ Die Wiedervernässung der Moorgebiete ist von entscheidender Bedeutung für den Klimaschutz in der Region Hannover. Entwässerte Moore setzen jedes Jahr große Mengen an CO2 frei – in der Region so viel wie ein Kohlekraftwerk. Zudem sind trockene Moore nicht in der Lage, Wasser zurückzuhalten, was angesichts der Klimakrise und zunehmender Extremwetterereignisse ein ernsthaftes Problem darstellt. Gesunde Moore hingegen tragen wesentlich zur Reduzierung von Treibhausgasen bei.