Grüne Isernhagen kritisieren Pläne zur Erweiterung des Hornbach-Parkplatzes: „Rettet das Jacobiwäldchen – Bäume statt Beton“

Die jüngst von der Verwaltung der Gemeinde Isernhagen vorgelegten Pläne zur Schaffung von Eltern-Taxi-Parkflächen auf dem Parkplatz des Baumarktes Hornbach stoßen bei den Grünen auf heftigen Widerstand. Insbesondere die geplante Abholzung im Jacobiwäldchen zugunsten neuer Parkflächen für den Baumarkt wird scharf kritisiert. 

Massive Kritik der Grünen Isernhagen

Die Co-Vorsitzende der Grünen Isernhagen, Dr. Annette Heuer, warnt eindringlich vor den negativen Folgen der geplanten Maßnahmen: „Es ist unverantwortlich, wertvolle Bäume im Jacobiwäldchen für Ersatzparkplätze und zusätzliche Parkplätze zu opfern. Diese Bäume sind ein wichtiger Teil unseres lokalen Ökosystems und tragen erheblich zur Lebensqualität in Altwarmbüchen bei.“ Das gelte insbesondere vor dem Hintergrund immer heißerer Sommer.

Dr. Annette Heuer betont zudem, dass die Schaffung weiterer Parkplätze das Problem der sogenannten Elterntaxis nicht löse, sondern vielmehr verschärfe: „Mehr Parkplätze führen nur zu mehr Autos vor der Schule. Statt die Sicherheit der Kinder zu erhöhen, setzen wir sie einer noch größeren Gefahr aus. Der Fokus muss gerade im Grundschulbereich darauf liegen, den Fuß- und Radverkehr zu fördern und nicht auf weiteren Beton in unseren Wäldern.“

Elterntaxis von den Schulen fernhalten

Auch Tobias Rothhardt, Ortsratsmitglied der Grünen in Altwarmbüchen, äußert sich kritisch zu den Plänen: „In fast allen Kommunen wird alles mögliche getan, um Elterntaxis von den Grundschulen fernzuhalten, und die Verwaltung in Isernhagen will ihnen noch den schwarzen Asphaltteppich ausrollen.“ Er möchte niemandem vorschreiben, wie das Kind zur Schule kommt. „Wer sein Kind im Einzelfall mit dem Auto zu Schule bringt, soll das tun, aber dann kann das Kind auch am Gehweg an der Ernst-Grote-Straße aussteigen“ führt er weiter aus. Ute Wolf, ebenfalls für die Grünen im Ortsrat, wundert sich über die Kehrtwende der Verwaltung. „Vor einem Jahr wurde uns noch ausführlich dargelegt, warum die Verwaltung eine Umwandlung von Teilen des Wäldchens in Parkplätze als nicht umsetzbar ansieht und nun soll das alles nicht mehr gelten. Glaubwürdigkeit sieht anders aus.“ Da die Grundschule gerade den Betrieb aufgenommen hat, wollen beide erstmal abwarten.

Beobachten und die Situation für den Fuß- und Radverkehr weiter verbessern

Die Grünen fordern daher, keine weiteren Ressourcen in die Planungen für eine Erweiterung der Parkflächen im Jacobiwäldchen zu stecken und zu beobachten, wie sich der Schülerverkehr entwickelt. „Ein Schulwegsicherungskonzept, das auf den Ausbau von Autoverkehr und Parkflächen setzt, ist eine Sackgasse. Wir müssen den Verkehr an der Wurzel packen und dafür sorgen, dass weniger Elterntaxis unterwegs sind“, so die Co-Vorsitzende der Grünen Isernhagen, Dr. Heuer. Zu überlegen wäre daher eher, ob die Beleuchtung in der Lahriede und die Zugangsmöglichkeiten zum Schulgelände noch verbessert werden könnten.

Bürgerinnen und Bürger sollen aktiv werden

Die Grünen fordern die Bürgerinnen und Bürger Isernhagens auf, sich aktiv an der Beratung in den politischen Gremien zu beteiligen. Zunächst steht das Thema bei der öffentlichen Ortsratssitzung in Altwarmbüchen am 03.09.2024 um 18.30 Uhr im Rathaus Altwarmbüchen auf der Tagesordnung. Es folgen der Schulausschuss (10.9.), der Bauausschuss (18.9.) und der Finanzausschuss (19.9.) ehe am 26.9. der Rat darüber befindet, ob die Verwaltung die Pläne weiter vorantreiben und in konkrete Verhandlungen mit Hornbach einsteigen soll.